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Was sagt mir mein Hund?

  • mariettahueffer
  • 12. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Nov. 2021

Hunde haben zwar nicht die Möglichkeit wie wir über Sprache zu kommunizieren und sind auch nicht in der Lage unsere Sprache zu verstehen. Gleichzeitig ist ihre Kommunikation aber sehr fein und vielschichtig. Es lohnt sich also, dass wir als Menschen die Sprache unserer Vierbeiner verstehen lernen.


Es gibt verschiedene Kommunikationskanäle. Das sind die taktile, visuelle, olfaktorische und akustische Kommunikation. Im Grunde nutzen wir als Menschen auch alle Formen, sind uns aber hauptsächlich der akustischen Kommunikation als Sprache bewusst. Hunde hingegegen kommunizieren hauptsächlich taktil und visuell über die Körpersprache und Berührungen, als auch olfaktorisch beim Markieren und der Ano-Genital-Kontrolle zur Begrüßung. Trotzdem haben sie sich in sofern an uns angepasst, dass sie deutlich mehr Lautäußerungen in Form von Bellen und Fiepsen von sich geben als Wölfe.

In diesem Beitrag sei erstmal die visuelle Form näher erläutert.


Optisches Ausdrucksverhalten

Betrachten kann man die verschiedenen Körperregionen, zusammen mit der Ausrichtung und Spannung des Körpers. Besonderes Augenmerk liegt auf

  • Augen

  • Ohren

  • Nasenrücken

  • Stirn

  • Maulspalte

  • Zähne

  • Zunge

  • Rute

Augenform: Eine schlitzförmige Augenform spricht für ein defensives, beschwichtigendes Verhalten, wogegen eine runde Form für Sicherheit und offensives Verhalten steht. Aber aufpasst: Auch bei starken Emotionen wie Angst können die Augen weit aufgerissen sein!

Blickrichtung: Eine direkter Blick wirkt offensiv bis drohend. Ein leicht abgewandter, nicht gerichteter Blick ist höflich. Ein stark abgewandter Blick oder Blickunterbrechungen sollen deeskalieren.


Ohren: Aufgestellte Ohren, frontal Richtung des Gegenübers, stehen für offensives Verhalten. Es kann eine Drohung sein, aber auch nur Aufmerksamkeit und Sicherheit ausdrücken. Nach hinten angelegte Ohren sprechen für Unsicherheit und Beschwichtigung und sind auch Teil des Demutsgesichts. Die Ohren können aber auch einfach nur nach hinten gewandt sein, wenn der Hund zum Beispiel vorläuft, aber auf seinen Mensch aufmerksam ist.

Übrigens: Bei Stehohren ist das Ganze natürlich leichter zu erkennen. Aber jeder Hund, also auch ein Hund mit Schlappohren, kann die Ohrwurzel entsprechend bewegen.


Nasenrücken: Er kann glatt oder gerunzelt sein. Glatt ist Normalzustand, gerunzelt ist eine Drohung. Meist wird der gerunzelte Nasenrücken leicht abgesenkt und tritt zusammen mit einem Knurren auf.


Stirn: Kann glatt oder gerunzelt sein. Nicht angespannt ist die Stirn erstmal glatt, kann aber durch nach hinten legen der Ohren besonders glatt werden und so als Beschwichtigung gelten. Auch wieder beim Demutsgesicht zu sehen.

Eine gerunzelte Stirn kann eine Drohung sein und zusammen mit dem Nasenrückenrunzeln auftreten. Einige Hunde sehen allerdings auch beim Nachdenken so aus.


Maulspalte/Zähne: Die Lippen und der Fang können so bewegt werden, dass man unterschiedlich viel vom Maul und von den Zähnen sieht. Dabei unterscheiden sich auch die runde und langgezogene Maulspalte.

Bei einer Drohung steht die kurze, runde Maulspalte für Sicherheit und wirkt offensiv. Man sieht die vorderen Zähne. Wogegen eine langgezogene Maulspalte mit Blick auf alle Zähne für Unsicherheit steht und defensiv wirkt.


Zunge: Durch stressbedingtes Hecheln enstehen Falten hinter der langgezogenen Maulspalte und die Zunge ist seitlich angespannt und dadurch wie ein Löffel nach oben gewölbt. Bei normalen Hecheln zur Wärmeregulation tritt das normalerweise nicht auf.

Es gibt auch das sogenannte Züngeln. Das ist das kurze herausschnellen der Zunge, das gerade keine Funktion wie etwas Ablecken erfüllt. Züngeln kann beschwichtigend wirken. Dient aber hauptsächlich zur eigenen Beruhigung.


Rutenhaltung: Die Rute kann in unterschiedlichen Positionen gehalten werden. Grob gesagt: Entspannt nach unten hängend, hoch über den Rücken getragen oder nach unten genommen/eingeklemmt. Natürlich sind da jegliche Zwischenstufen möglich. Und auch die Rasseunterschiede spielen eine große Rolle bei der Beurteilung.

Bei einem Prototyp Hund wie dem Schäferhund ist eine nach unten enstpannt hängende Rute der Normalzustand. Eine erhöhte Rute wikrt offensiv, sicher bis imponierend. Eine nach unten genommene oder eingeklemmte Rute wirkt defensiv, unsicher bis ängstlich. Ist die Rute eine Verlängerung des Rückens im Zusammenspiel mit angespannter Körperhaltung, abgesenktem Nasenrücken und Drohfixieren ist die Wahrscheinlichkeit für einen Angriff hoch.

Wedeln: Die Bewegung des Rute bedeutet erstmal steigende Erregung. Das kann sowohl freudlich, als auch drohend sein.

Eine nach unten genommene Rute mit der der Hund ausschweifend wedelt ist freundlich. Oft als Begrüßung und Beschwichtigung eingesetzt.

Stehen sie zwei Hunde gegenüber und imponieren sich, wird die Rute oft hoch getragen und in einer kleinen Amplitute schnell gewedelt. Das steht hauptsächlich für hohe Anspannung, aber hat nichts mit Freundlichkeit oder Freude zu tun.


Generell kann man sagen, dass die Körperhaltung zusammen mit den einzelnen Ausdruckselementen zwei Tendenzen zeigen kann. Offensiv oder defensiv. Entweder sich groß machen, wobei die Gelenke durchgedrückt sind oder sich klein machen mit angewinkelten Gelenken. Das Gewicht kann nach vorne oder hinten verlagert werden.


In der Regel gilt: Macht der eine sich groß, macht der andere sich klein. Passiert dies nicht, ist Konfliktpotenzial da und es liegt am Charackter und der Lernerfahrungen der Hunde, wie es sich weiter entwickelt.





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